Hautprobleme gehören zu den häufigsten Problemen, mit denen Tierärzte konfrontiert werden. Ausschläge, juckende Haut oder andere Hautprobleme können sehr unangenehm sein und die Lieblingsaktivitäten eines Hundes stören, ganz zu schweigen von seinem Schlafplan. Glücklicherweise können mit dem richtigen Behandlungsplan die Symptome oft therapiert oder zumindest deutlich verringert werden.
Ausschläge und andere Hauterkrankungen können durch verschiedene Dinge verursacht werden, darunter Allergien, Parasiten, zugrunde liegende medizinische Erkrankungen und sogar Verhaltensprobleme wie Langeweile oder Stress. Für die ideale Behandlung ist es notwendig herauszufinden, was den Ausschlag überhaupt verursacht hat.
Hier sind einige wichtige Dinge, die du über Hautausschläge wissen solltest.
Ursachen von Hautausschlägen bei Hunden
Beim Suchen im Internet findet man leicht viele Bilder von Hunden mit Hautausschlägen oder -läsionen. Und obwohl dies hilfreich sein kann, um ein Problem zu identifizieren, das behandelt werden muss, ist es nicht möglich, einfach anhand des Aussehens des Ausschlags oder der Hautprobleme eines Hundes zu bestimmen, was den Ausschlag verursacht hat.
Es gibt viele mögliche Ursachen für Hautprobleme, die alle ähnliche Symptome verursachen können. Hier sind einige der häufigsten:
Flöhe und Flohspeicheldermatitis (eine allergische Reaktion auf Flohbisse, die zu starkem Juckreiz und dadurch bedingt auch zu Hautinfektionen führt).
Allergien. Am häufigsten handelt es sich dabei um Umwelt-/saisonale Allergien, auch als Atopie bekannt. Nahrungsmittelallergien oder Kontaktallergien (zum Beispiel von Plastik-Futternäpfen oder durch den Kontakt mit bestimmten Pflanzen) können ebenfalls auftreten.
Kontaktreizungen (Shampoo, Haushaltsreinigungsmittel, ein Halsband, das an der Haut scheuert, usw.).
Hautparasiten wie Milben, Zecken oder Läuse.
Medizinische Grunderkrankungen wie bspw. hormonelle Ungleichgewichte oder Autoimmunerkrankunge.
Zwanghaftes Beknabbern oder Belecken aufgrund von Stress oder Langeweile.
Andere Ursachen die einen Einfluss auf die Haut haben,, wie Hautwucherungen, verfilztes Fell, Sonnenbrand, schlechte Ernährung, Insektenstiche, trockene Haut usw.
Bakterielle Infektionen. Primäre Infektionen sind möglich, jedoch kommt es häufiger zu einer Überwucherung von Bakterien, die normalerweise auf der Haut leben. Dies geschieht aufgrund von Störungen in der schützenden Hautbarriere und führt sekundär zu Ausschlägen oder Wunden.
Pilzinfektionen. Dies sind in der Regel Hautpilz- sowie Hefepilzinfektionen, die aufgrund einer Störung der schützenden Hautbarriere auftreten.
Symptome von Hautausschlägen bei Hunden
Hautausschläge können an jeder Körperstelle auftreten, aber es ist besonders häufig, Ausschläge am Bauch, in der Leistengegend, in den Achselhöhlen und an den Pfoten zu sehen. Auch Ohrenentzündungen sind häufig.
Hautausschläge können auf verschiedene Arten auftreten. Dein Hund wird wahrscheinlich nicht alle diese Symptome gleichzeitig zeigen, aber du könntest eines oder mehrere der folgenden Symptome bemerken:
Rötung der Haut.
Juckreiz (Kauen oder Kratzen an der Haut oder den Ohren, oder Reiben gegen den Boden, Möbel oder Menschen).
Übermäßiger Haarausfall, stumpfes Fell oder kahle Stellen.
Schuppige Haut, Schuppen oder fettige Haut.
Beulen, Pusteln (mit Eiter gefüllte Beulen, ähnlich wie Pickel), Krusten oder Wunden auf der Haut.
Heiße Stellen oder feuchte, entzündete Hautwunden, die durch wiederholtes Lecken, Kauen oder Kratzen des Bereichs verursacht werden.
Kopfschütteln (bei Ohrenentzündungen).
Bei wiederholten Hautproblemen können sich chronische Veränderungen an der Haut zeigen, wie Verdickung, dauerhafter Haarausfall oder Verfärbung/Pigmentierung der Haut.
Bei allergischen Reaktionen können Nesselsucht oder Schwellungen bemerkt werden (Gesichtsschwellungen oder eine allergische Reaktion in Verbindung mit anderen Symptomen wie Erbrechen und Durchfall, Zusammenbruch oder Atembeschwerden sind ein Notfall, der sofort tierärztliche Behandlung erfordert).
Je nach zugrunde liegender Ursache können weitere Symptome auftreten.Allergien können die Haut beeinträchtigen und auch Magen-Darm-Probleme verursachen, obwohl Hautprobleme das einzige Symptom sein können.
Wie man herausfindet, was den Hautausschlag verursacht
Um die bestmögliche Behandlung anzubieten, ist es wichtig, die Ursache des Hautausschlags bei einem Hund zu identifizieren.
Neben einer vollständigen körperlichen Untersuchung und einem Gespräch mit dir über mögliche Allergene oder Expositionen kann ein Tierarzt diagnostische Tests durchführen. Hierfür kommen in Frage:
Einen Abstrich der Haut und der Ohren, um Mikroskopisch nach Parasiten, Hefen und Bakterien zu suchen.
Ein Hautgeschabsel, das ist ein sanftes Abkratzen der obersten Hautschicht, um nach Hautmilben zu suchen.
Eine Eliminationsdiät zur Bewertung von Nahrungsmittelallergien. Dabei handelt es sich um eine strenge diätetische Massnahme mit einer Art Hundefutter, das bei deinem Hund wahrscheinlich keine allergische Reaktion auslöst (das spezifische Futter hängt von der Ernährungsgeschichte deines Hundes ab).Eine Ausschlussdiät wird als genauer angesehen als Bluttests auf Nahrungsmittelallergien. Dein Team von Tierärzten wird dir dazu detaillierte Anweisungen geben können.
Allergietests auf Umweltallergien. Dies könnte einen Bluttest oder spezifische Intracutan-Test (Hauttest) bedeuten.
Bei Bedarf werden zusätzliche Tests wie Blutuntersuchungen, Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen oder eine Biopsie der betroffenen Haut empfohlen.
In der Regel werden diagnostische Tests schrittweise durchgeführt, beginnend mit einem Haut-/Ohrenabstrich und einem Hautgeschabsel. Fortgeschrittenere oder invasive Tests werden empfohlen, wenn eine zugrunde liegende Erkrankung (wie bspw. ein hormonelles Ungleichgewicht) vermutet wird, wenn die initiale Therapie keine Besserung zeigt oder wenn anfängliche Tests keine Antwort darauf geben, was das Hautproblem verursacht haben könnte.
Behandlung von Hautausschlägen bei Hunden
Die Antwort darauf, wie man Hautausschläge heilt, hängt davon ab, was den Ausschlag überhaupt verursacht hat. Auch die Symptome müssen behandelt werden, z.B. durch Medikamente zur Linderung des Juckreizes. Wenn jedoch nur die Symptome behandelt werden, ohne die zugrunde liegende Ursache anzugehen, könnte das Problem gleich wieder auftreten und zu einer chronischen Erkrankung führen.
Die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache kann Parasitenbehandlungen, eine spezielle Diät bei Allergien, Medikamente für eine zugrunde liegende medizinische Erkrankung oder andere spezifische Behandlungen je nach Bedarf umfassen.
Bei ansteckenden Erkrankungen (wie der Sarkoptes Räude oder einer Hautpilzinfektion) kann das Tierarztteam Ratschläge zur Verhinderung der Ausbreitung auf Menschen und andere Haustiere geben.
Unabhängig von der zugrunde liegenden Ursache werden viele der folgenden Behandlungen häufig eingesetzt, um Linderung zu schaffen und die Haut zu heilen:
Behandlung von bakteriellen oder Hefepilzinfektionen. Obwohl diese Infektionen normalerweise sekundär zu Hautausschlägen führen, können sie Unannehmlichkeiten verursachen und die Heilung verzögern, daher ist es wichtig, sie zu behandeln.
Medikamente zur Linderung von Juckreiz und Entzündungen. Häufig umfasst dies steroidale Medikamente (wie Prednison, die als Injektion, Tablette oder topische Creme / Salbe verabreicht werden. Neuere Medikamente gegen juckende Haut sind auch in den meisten Tierarztpraxen erhältlich.
Antihistaminika. Antihistaminika sind wirksam zur Verhinderung allergischer Reaktionen und nicht zur Heilung von Symptomen, jedoch können sie dennoch nützlich sein im individuellen Behandlungsplan. Ohrenreinigungen und Ohrenmedikamente. Die Ohrmuscheln und Gehörgänge sind eine Erweiterung der Haut, sodass sie ähnliche Symptome (Rötung, Reizung und Infektionen) haben können, insbesondere bei Allergien.
Wundversorgung. Viele Hunde haben feuchte oder nässende Wunden wie heiße Stellen, und das Fell könnte über der Wunde verfilzen und deswegen daran kleben. Das tierärztliche Team wird den betroffenen Bereich gründlich reinigen, was auch das Schneiden des Fells einschließt, um die Überwachung zu erleichtern und die Hygiene zu Hause aufrechtzuerhalten.
Das tierärztliche Team wird den Bereich gründlich reinigen, was das Schneiden des Fells einschließt, damit es einfacher ist, den Bereich zu überwachen und ihn zu Hause sauber zu halten.
Ein Halskragen, um zu verhindern, dass der Hund den Bereich erreicht, wenn er unbeirrt daran leckt oder knabbert.
Das gibt der Haut eine Chance zu heilen.
Medizinische Shampoos, Cremes, Salben oder Sprays.
Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Hautgesundheit, die Omega-Fettsäuren, Vitamin E oder andere Formulierungen enthalten können.
Eine Überweisung an einen Dermatologen kann für Hunde mit schweren Hautproblemen oder Hautproblemen, die nicht gut auf Standardbehandlungen ansprechen, empfohlen werden.
Bei chronischen Problemen wie Allergien ist eine Heilung nicht möglich - die Behandlung konzentriert sich stattdessen darauf, Symptome zu kontrollieren und Schübe zu minimieren.
Wie man Hautausschläge bei Hunden verhindert
Einige der besten Möglichkeiten, Hautausschläge zu verhindern, sind
Verwenden eines hochwertigen Parasitenschutzes das ganze Jahr über
Fütterung eines ernährungsphysiologisch vollständigen und ausgewogenen Hundefutters
Keine unnötigen Futterumstellungen
Aufrechterhaltung von Haut- und Fell-Gesundheit
Die Häufigkeit von Bädern oder Haarschnitten variiert je nach Rasse und Lebensstil. Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Hautgesundheitfür Hunde können ebenfalls hilfreich sein, aber frage deinen Tierarzt, bevor du deinem Hund neue Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel gibst.
Andere vorbeugende Maßnahmen hängen von der Grunderkrankung ab. Zum Beispiel könnten Hunde mit Umweltallergien von Antihistaminika während der Allergiesaison profitieren, von Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Hautgesundheitoder davon, dass sie ihre Pfoten und ihren Bauch nach einem Spaziergang abwaschen, um Pollen zu entfernen. Hunde mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten benötigen möglicherweise eine spezielle Diät. Und Hunde in trockenen Klimazonen könnten von einem Luftbefeuchter im Haus profitieren.
Wenn du ein Hautproblem bemerkst, suche dir zeitnah tierärztliche Hilfe. Hautausschläge sind normalerweise keine Notfälle, aber eine frühzeitige Behandlung kann zu besseren Therapieerfolgen führen.
Mit Überwachung und dem richtigen Behandlungs-/Vorbeugeplan, der mit Hilfe deines Tierarztes erstellt wurde, können sogar Hunde, die zu langfristigen Hautproblemen neigen, ihre Symptome so weit wie möglich reduzieren und ein glückliches Leben führen.