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Demenz bei Hunden - was ist das?

Hunde
Medizin
15
.
January
2025

Demenz bei Hunden


Erfreulicherweise werden unsere Hunde heutzutage im Allgemeinen immer älter bei häufig noch guter körperlicher Verfassung. Dadurch hat sich aber auch gezeigt, dass einige von ihnen im Alter Symptome entwickeln, die denen von Menschen mit Demenz sehr ähnlich sein können. Man geht davon aus, dass 15-20 % der über 8 Jahre alten Hunde betroffen sind und dass die Krankheit bei etwa 50 % der über 14 Jahre alten Hunde auftritt. Die Verhaltensänderung wurde bisher auf das hohe Alter zurückgeführt. Es fällt jedoch zunehmend auf, dass es ein allgemeines Muster in der Gruppe der betroffenen Hunde gibt.

Was ist Demenz bei Hunden?

Demenz, auch bekannt als kognitive Dysfunktion, wird durch den allmählichen Abbau bestimmter Gewebe im Gehirn des Hundes verursacht. Dies beeinträchtigt seine Fähigkeit, die Welt zu verstehen und wahrzunehmen, wodurch sich sein Verhalten mit dem Abbau gesunder Nervenzellen zunehmend verändert. Die Symptome treten langsam über 1-2 Jahre auf. Die Erkrankung ist erst seit relativ kurzer Zeit bekannt und nicht annähernd so gut dokumentiert wie beim Menschen.

Was sind die Symptome einer Demenz?

Demenz kann sich auf viele verschiedene Arten manifestieren:

Verwirrung: Der Hund scheint sich nicht mehr an vertraute Abläufe erinnern zu können, z. B. daran, wo er früher spazieren gegangen ist. Es kann passieren, dass er plötzlich stehen bleibt, weil er vergessen hat, was er eigentlich tun sollte. Er kann auch anfangen, unbegründet zu bellen - auch in Situationen, die er eigentlich gewohnt sein sollte und bei denen er zuvor entspannt gewesen ist.

Unruhe: Der Hund kann ziellos umherwandern und hat Schwierigkeiten, sich zu beruhigen.

Verändertes Sozialverhalten: Der Hund kann sich stärker an seinem Besitzer orientieren oder sich aus dem Kontakt zurückziehen.

Veränderter Schlafrhythmus: Man kann beobachten, dass der Hund die Nacht zum Tag macht, plötzlich nachts aktiv wird und dafür tagsüber viel schläft.

Unsauberkeit: Ein ansonsten sauberer Hund kann plötzlich anfangen,  an Stellen  Kot-oder Urin abzusetzen, an denen er dies vorher nie getan hätte.

Stereotypisches Verhalten: Die gleichen Abläufe werden ständig wiederholt, oder der Hund sitzt einfach nur da und starrt ins Leere.

Wie wird eine Demenzerkrankung diagnostiziert?

In der Regel treten mehrere der oben genannten Symptome gleichzeitig auf, teilweise zeigen sie sich aber auch zunächst nur vorübergehend. Leider verschlimmert sich eine Demenzerkrankung mit voranschreitender Zeit.

Es ist sehr wichtig, andere Ursachen für das veränderte Verhalten des Hundes auszuschließen, daher ist eine klinische Untersuchung durch den Tierarzt unerlässlich. Ein Tumor im Gehirn, der in der Regel innerhalb von 1-2 Monaten auftritt und ebenfalls mit Verhaltensänderungen einhergehen kann, lässt sich durch eine neurologische Untersuchung und eine MRT-Untersuchung des Gehirns ausschließen. Der Hund sollte zudem untersucht werden, um festzustellen, ob rheumatische Schmerzen und/oder Harnwegserkrankungen die Ursache für eine vorliegende Unsauberkeit sein könnten. Darüber hinaus wird im Rahmen einer allgemeinen Gesundheitsuntersuchung in der Regel eine Blutuntersuchung und mehrere Röntgenaufnahmen durchgeführt.

Kann Demenz behandelt werden?

Leider gibt es keine wirklichen Heilmittel für Demenz, aber in den frühen Stadien kann man versuchen, Antioxidantien zu verabreichen. Es gibt spezielle Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, die Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren enthalten, die die Gehirnfunktion unterstützen können.
Darüber hinaus können demenzkranke Hunde mit regelmäßigen Routinen und einem Rahmen für den Alltag unterstützt werden. Irgendwann muss der verantwortungsbewusste Hundehalter jedoch entscheiden, ob die Lebensqualität des Hundes noch gut genug ist oder es besser wäre, den Hund gehen zu lassen. Der Alltag mit einem stark dementen Hund kann für den Hund und auch für den Besitzer sehr belastend sein, da leider keine Aussicht auf Genesung besteht.